
Am 8. März werden Frauen* weltweit gefeiert. Auch im Umfeld der VinziWerke bewegen sich starke, inspirierende, aber auch Schutz suchende Frauen*. Wir holen sie vor den Vorhang, erzählen ihre Geschichte und schenken ihnen ein Zuhause auf Zeit. Welche Formen das annimmt, lesen Sie in diesem Beitrag.

Not leidende Frauen* leben oft in versteckter Armut. Das kann viele Gründe haben: Scham, Abhängigkeit (in der Partnerschaft), Berührungsängste. Letzteren versuchen die VinziWerke mithilfe des Vereins VinziHelp – Frauen* helfen Frauen* entgegenzuwirken. Neben den Einrichtungen Haus Rosalie und VinziLife gilt VinziHelp als Anlaufstelle für alle Hilfesuchenden. Betreut wird sie von VinziHelp-Obfrau Mathilde Unterrieder.

Bettelnde Frauen* haben es während dieser Pandemie besonders schwer – vor allem, wenn sie als Armutsmigrantinnen* in einem Land fernab der Heimat „gestrandet“ sind. Erschwerend kommt die Trennung von ihren Kindern hinzu, die besonders schwer auf dem Herzen liegt. In der Notschlafstelle VinziSchutz finden sie den Trost der Gemeinschaft und vor allem auch Zuflucht vor dem harten Leben auf der Straße.

Greta Fleck hat Anfang März als Sozialarbeiterin in der Notschlafstelle VinziTel angefangen. Sie hat Soziale Arbeit studiert und 2014 ihren Bachelor an der FH Joanneum abgeschlossen. Daraufhin hat sie ihren Master begonnen, bis sie 2019 ihre berufliche Laufbahn als Sozialarbeiterin begonnen hat. Wir haben sie gefragt:
Was symbolisiert der Weltfrauen*tag für dich?
„Das Starkmachen für Frauen* schwierigen Situationen. Die Unity, das Sichtbarmachen im öffentlichen Raum.“
Welche Frau* ist deine Heldin*?
„Ruth Bader Ginsburg. Ich finde, sie war ihrer Zeit voraus und hat schon früh die Balance zwischen einem selbstbestimmten Weg und Familienleben verkörpert.“

Ingrid Giller war lange Ehrenamtliche in unserer Wiener Notschlafstelle VinziBett, wo sie als Lebens- und Sozialberaterin unsere Gäste betreute. Nun ist sie Obfrau und bringt all ihre Energie (und die halbe Familie) in ihre Tätigkeiten ein. Wir haben sie gefragt:
Was symbolisiert der Weltfrauen*tag für dich?
„Gleichberechtigung, die Führungsposition als Selbstverständlichkeit, Erfolg zutrauen, gesehen werden.“
Welche Frau* ist deine Heldin*?
„Meine Großmutter! Mein Großvater war als Polizist bei der Sitte beschäftigt. Wenn die Damen* etwas gebraucht haben, so hat er sie nach Hause zu meiner Oma gebracht, die sie betreut und sich um sie gekümmert hat. In dieser Zeit war das ja verpönt! Das finde ich sehr inspirierend!“

In unserer Serie „Armut ist weiblich*“ erzählen wir von Frauen*, deren schweres Schicksal sie zu den VinziWerken geführt hat. Frau G. wurde als frisch gebackene Mutter samt Kind von ihrem Partner vor die Tür gesetzt. Im Haus Rosalie konnte sie sich wieder fangen und ihr Leben neu ordnen. Die Liebe zu ihrem Kind und eine unglaubliche Kraft haben sie angetrieben, bis sie wieder Fuß fassen konnte.

Außerdem aus der Serie: Künstlerin Struwl Manzana landete nach dem Tod ihres Vaters auf der Straße, eine Verletzung beraubte sie ihrer Mobilität und brachte sie sogar ins VinziDorf-Hospiz der Elisabethinen. Wieso sie mittlerweile positiv in die Zukunft blickt, hat sie uns in einem Gespräch verraten.
Die VinziWerke stehen für ein niederschwelliges Angebot für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Nationalität und psychischen Belastungen. Den Weltfrauen*tag möchten wir dennoch nutzen, um…