Zum Inhalt springen

Tausche Bettwäschegegen Hammer & Bohrer

Am Mittwoch, dem 23. April 2025, sind unsere beiden Notschlafstellen, VinziNest und VinziSchutz, in ihr Übergangsquartier in der Puntigamer Straße 10 übersiedelt.

Diese Übersiedlung war notwendig, da nun – nach vielen Jahren intensiver Planung – endlich die Sanierungsarbeiten an unseren langjährigen Standorten in der Maria-Stromberger-Gasse und der Dominikanergasse beginnen. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich mindestens neun Monate dauern. In dieser Zeit sind beide Gebäude nicht bewohnbar.

Unsere Bewohner*innen – Menschen, die aus größter Armut in ihren Herkunftsländern regelmäßig nach Graz kommen – sind auf unsere Hilfe dringend angewiesen. Ohne die Möglichkeit, bei uns unterzukommen, wären sie gezwungen, wie einst unter menschenunwürdigen Bedingungen auf der Straße zu nächtigen. Genau aus diesem Grund hat unser Pfarrer Pucher in den 1990er- und 2000er-Jahren die beiden Notschlafstellen ins Leben gerufen: VinziNest (1992) für Männer und VinziSchutz (2006) für Frauen.

Die Einrichtungen einfach zu schließen kam daher nicht infrage. Stattdessen wurde eine würdige Übergangslösung gefunden: Ein ehemaliges Café mit Wohnungen in den Obergeschoßen in Liebenau wurde angemietet – groß genug, um allen Gästen Platz zu bieten. Zwar liegt das neue Quartier etwas dezentral, was für unsere Gäste, die tagsüber in der Innenstadt betteln oder arbeiten müssen, eine zusätzliche finanzielle Belastung durch Fahrtkosten bedeutet – dennoch wird das Übergangsquartier als unverzichtbare Hilfe geschätzt.

In den vergangenen Wochen wurde das Gebäude intensiv adaptiert: Es entstanden zusätzliche Sanitäranlagen, der Empfangsbereich wurde neu gestaltet, und sämtliche Räume wurden auf die Bedürfnisse unserer Gäste abgestimmt. Die Küche wurde mit übersiedelt und instandgesetzt, um unsere Bewohner*innen weiterhin täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgen können. Auch Möbel, Büroausstattung und die IT-Infrastruktur wurden vollständig transferiert.

Nach unzähligen Stunden harter Arbeit war es am 23. April schließlich so weit:
Um 7:00 Uhr schlossen die Türen der Einrichtung in der Maria-Stromberger-Gasse, und nur zwölf Stunden später, um 19:00 Uhr, öffnete das neue Quartier in der Puntigamer Straße seine Pforten. Der Betrieb konnte somit ohne Unterbrechung fortgeführt werden – unsere Gäste, die in der Früh wie gewohnt das Haus verlassen hatten, fanden am Abend bereits ihr neues Zuhause vor. Kein Schlafplatz ging verloren – im Gegenteil: das neue Quartier bietet sogar etwas mehr Kapazität.

Besonders erfreulich: Es gibt nun einen größeren Aufenthaltsraum, einen kleinen grünen Innenhof und doppelt so viele Schlafplätze für ukrainische Familien mit kleinen Kindern, die andernfalls oft unter freiem Himmel auf eine Aufnahme in die Grundversorgung warten müssten.

Unser tiefster Dank gilt allen ehrenamtlichen Helfer*innen und dem engagierten Mitarbeiter-Team, die diesen außergewöhnlich schnellen Umzug möglich gemacht haben. Ihr habt hunderte Möbelstücke, Betten und Büroausstattung bewegt – mit unermüdlichem Einsatz und großem Herzen.

Dem Sanierungsteam wünschen wir gutes Gelingen – und wir freuen uns schon sehr auf die Rückkehr in unsere rundum erneuerten Notschlafstellen im kommenden Jahr.