„Nicht einmal in 100 Jahren“

Edina Görög-Nagy, stv. Leiterin von VinziNest und VinziSchutz, hat die Gedanken und Erinnerungen der Bewohner*innen beider Einrichtungen zum Ableben von Pfarrer Wolfgang Pucher festgehalten.

Zuerst erschienen im Armendienst 38/4, Oktober 2023

  • „Er war ein unglaublich guter Mensch, gab uns alles: Essen, Kleidung, ein Bett zum Schlafen.“
  • „Als er gesehen hat, dass wir im Park Fußball spielen, hat er uns zu sich in den Pfarrgarten geholt. Aber als wir dann dort fast alle Kirschen gepflückt hatten, war er verärgert.“
  • „Ich habe wochenlang in einer öffentlichen WC-Anlage geschlafen. Es war ein hartes Leben. Dann kam er, holte uns alle zu sich und gab uns Frühstück und eine Jause.“
  • „So einen Pfarrer wird es nicht einmal in hundert Jahren wieder geben!“
  • „Er hat für uns gekämpft, er hat mit uns auf der Straße gebettelt, als es verboten war. Wir haben gemeinsam gegen das Bettelverbot protestiert.“
  • „Er hat gewusst, wie viel unsereiner leiden muss, er hat mit den Armen mitgefühlt.“
  • „Wir verdanken ihm sehr viel. Wäre er nicht für uns da gewesen, gäbe es manche von uns vielleicht nicht mehr.“
  • „Er hat ein Projekt organisiert, das uns über fünf Jahre hinweg Arbeit verschaffte und wir so ein wenig Geld verdienen konnten.“
  • „Als ich am Pfarrhof Blätter gekehrt habe, hat er selbst einen Besen geholt und mir geholfen.“
  • „Mein Kind war sehr krank. Er hat uns finanziell ausgeholfen und so konnten wir uns Arztkosten und Medikamente leisten.“
  • „Er hat meinem Sohn einen Job verschafft, in dem er immer noch arbeitet und so seine Familie ernähren kann.“ Mehr auf www.vinzi.at
  • „Wir haben auf der Straße, auf dem kalten Beton geschlafen, ich hatte immer starke Rückenschmerzen. Ich spüre die Kälte bis heute in den Knochen. Die Bewohner*innen von heute, können es gar nicht genug schätzen, wie gut es uns hier geht!“
  • „Er ist samstags immer zum Markt gekommen, hat mich sogar auf Ungarisch begrüßt. Er ist uns auf Augenhöhe begegnet, es war ihm egal, welcher Nationalität oder Herkunft jemand ist.“
  • „Er hat uns in der Slowakei besucht, mehrmals. Er hat sogar mit den Kindern geduldig geplaudert. Wenn die Leute von seinem Besuch erfuhren, haben sogar die Ärmsten alles getan, um ihn würdig zu empfangen. Sie haben tagelang gekocht, gebacken, weil sie wenigstens ein wenig zurückgeben wollten.“
  • „Ganz Hostice hat ihn geliebt und er hat das gewusst. Die Kinder, diei bei uns aufwachsen, wissen alle von unserem Wohltäter, auch wenn sie ihn nie persönlich getroffen haben.“
  • „Er war auf der Seite der Armen. Er hat immer betont, dass ihm die slowakischen Rom*nja ans Herz gewachsen sind.“
  • „So eine Güte und Menschlichkeit, wie er sie ausgestrahlt hat, das ist selten zu finden.“