Nach 17 Jahren in der Vinzenzgemeinschaft Eggenbgerg, davon 11 Jahre als Koordinatorin der VinziWerke Österreich, darf ich mich heute bei Ihnen verabschieden und gleichzeitig ein großes DANKE aussprechen.

Die Vinzenzgemeinschaft Eggenberg – VinziWerke feiert heuer ihr 31jähriges Jubiläum. Mehr als die Hälfte davon durfte ich mit Pfarrer Pucher und dem großartigen Team an haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen zusammenarbeiten und die Entwicklung von einem kleinen Verein zu einem österreichweiten Netz der Nächstenliebe miterleben.
Kennengelernt habe ich Pfarrer Pucher und seine Arbeit für Menschen in Not allerdings schon viel früher. Als ich 1999 von Landeshauptfrau Waltraud Klasnic mit der Humanitas Medaille ausgezeichnet wurde, war der erste Gratulant Pfarrer Pucher. Das Bild, das damals gemacht wurde, hängt seither in meiner Wohnung. Immer wieder besuchte ich auch mit Firmgruppen das VinziDorf und durfte erleben, wie warmherzig und wertschätzend der Umgang mit Menschen in extremer Not war.
Im März 2004 begann ich mit gerade einmal 21 Jahren als stellvertretende Leiterin im VinziDorf Graz. Schon nach ein paar Tagen spürte ich, dass ich am richtigen Platz angekommen bin. Die sechs Jahre im VinziDorf haben mich sehr geprägt und ich konnte in dieser Zeit viele berührende Lebensgeschichten und beeindruckende Menschen kennenlernen.
Als mich Wolfgang Pucher im Dezember 2009 gefragt hat, ob ich die Koordination der VinziWerke Österreich übernehme, konnte ich mir zuerst nicht vorstellen, „meine“ Männer im VinziDorf zu verlassen. Doch ich habe von Pfarrer Pucher gelernt, an die Vorsehung zu glauben, die auch für den Hl. Vinzenz so wichtig war. Daher nahm ich es als Zeichen, in dieser neuen Tätigkeit noch intensiver, vielseitiger und auf eine andere Weise für Menschen in Not arbeiten zu dürfen.
So übernahm ich im Februar 2010 die Koordination der VinziWerke. Wir waren damals noch eine relativ kleine und überschaubare Gemeinschaft, die hauptsächlich in der Steiermark tätig war, aber schon in meinem ersten Jahr gründeten wir 3 weitere Einrichtungen in Wien und viele Einrichtungen und Projekte in der Steiermark, in Wien, Salzburg und über unsere Grenzen hinweg wurden ins Leben gerufen. Mittlerweile sind es 40 Einrichtungen und Projekte, die für Menschen in Not da sind.
Immer schon war ich fasziniert von der unglaublichen Einsatzbereitschaft der vielen ehrenamtlichen Frauen und Männer. So viele großartige Menschen mit ganz unterschiedlichen Berufen, Talenten und Fähigkeiten durfte ich kennenlernen und ich danke jeder und jedem Ehrenamtlichen für diese wichtige und wertvolle Arbeit. Sie sind das Herzstück der VinziWerke!
An dieser Stelle danke ich auch dem ehrenamtlichen Vorstand der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg, allen voran Obmann Peter Pratl. Es ist eine große Verantwortung, die der Vorstand innehat und ich danke für das gute Miteinander und das Vertrauen.
In den letzten 17 Jahren arbeitete ich mit vielen hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen zusammen. Manche blieben für eine kurze Zeit, mit anderen wiederum durfte ich jahrelang den Weg gemeinsam gehen. Mit jeder und jedem verbinde ich viele schöne Momente, Erfahrungen und Geschichten. Ich bin froh und dankbar für die Zusammenarbeit und wünschen allen Mitarbeiter*innen weiterhin viel Kraft und Freude bei eurer Arbeit.
Besonderer Dank gilt natürlich auch den vielen Spender*innen, Sponsor*innen und Unterstützer*innen, die mit Geld- und Sachspenden, mit Tatkraft und ihrem Know How die VinziWerke so treu unterstützen und unsere Arbeit erst möglich machen.
Aber auch ohne die finanzielle Unterstützung der Politik könnten unsere Einrichtungen nicht bestehen. Auch bei allen Fördergeber*innen möchte ich mich an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen bedanken, dass sie unserer Arbeit entgegenbringen.
Und natürlich danke ich unserem Gründer und Weggefährten Pfarrer Wolfgang Pucher. Ich habe in den letzten 17 Jahren so viel von ihm gelernt. Er ist nicht nur Chef und Gründer der VinziWerke, sondern ein großes Vorbild für mich. „Geht nicht, gibt’s nicht!“, wird ewig in mir verankert sein und auch sein Mut und seine Energie, auch gegen den Strom zu schwimmen, wenn es notwendig ist, um für Menschen in Not da zu sein. Danke, lieber Wolfgang, für alles!
Ich kann es mir noch nicht vorstellen, wie es für mich ohne die VinziWerke sein wird, aber ich weiß, dass es für die VinziWerke gut weitergehen wird.
Ich freue mich sehr, dass seit 1. September Amrita Böker die Koordination der VinziWerke übernommen hat. Gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin, Nicola Baloch, und dem gesamten Team wird sie mit viel Herz und Engagement, fachlichem Wissen und Energie die VinziWerke gut führen und begleiten. Sie hat in den letzten 2 Jahren als meine Stellvertreterin die Arbeit sehr gut und intensiv kennengelernt und wird mit ihrer strukturierten und empathischen Art die Aufgaben bestens bewältigen.
So blicke ich auf viele schöne und herausfordernde Jahre in den VinziWerken zurück. Gleichzeitig freue ich mich auf meine neue Aufgabe als Direktoriumsmitglied der Caritas der Diözese Graz-Seckau, die ich mit November übernehmen darf.
Ich werde mich in meiner neuen Tätigkeit weiterhin dafür einsetzen, dass möglichst viele Menschen in den unterschiedlichsten Nöten Unterstützung finden und so zu einem gelingenden und erfüllten Leben kommen. Es gibt für die VinziWerke, für die Caritas, für Politik und unsere Gesellschaft viel zu tun. Im gemeinsamen Miteinander, im beständigen Aufzeigen von Not und vor allem auch durch unser Tun, können wir erreichen, dass möglichst viele Menschen an einem würdevollen Leben teilhaben dürfen.
So bleibt mir nur ein großes DANKE und Vergelt‘s Gott zu sagen!
Ich wünsche allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen, unseren Gästen und Bewohner*innen alles Gute und Gottes Segen und bitte auch alle, die in unterschiedlicher Art und Weise die VinziWerke unterstützen, dass sie es auch weiterhin tun!